my-si Kolumne: Treibt die Goldilocks-Wirtschaft die Börsen auch im zweiten Halbjahr?

12. Juli 2021

Wenn Wirtschaftswachstum, Zinsen und Inflation in Einklang sind, ist die Beste aller wirtschaftlichen Welten geschaffen. Im ersten Halbjahr war das der Fall. Mit positiven Effekten an den Börsen. Kann das zweite Halbjahr da mithalten?

 

 

Von Tobias Schmidt, my-si

 

Eine Wirtschaft mit stabilen Wachstumsraten, steigenden Investitionen und steigendem Konsum, dazu eine moderate Inflation und niedrige Zinsen – das ist das Goldilocks-Szenario. Sprich: Das Beste aus allen Welten so wie im Märchen vom Goldlöckchen und den drei Bären.

 

Im ersten Halbjahr hat dieses Szenario, das zuletzt 2017 zu beobachten war, den Börsen erneut ordentlich Schub gegeben. Vor allem an der Wall Street im Dow und der Nasdaq ging es markant aufwärts: um gut 12 Prozent. 

 

Denn die Börse handelt die Zukunft, und die sehen ExpertInnen positiv: Um sieben Prozent soll allein die US-Wirtschaft wachsen, erwartet der IWF, der Internationale Währungsfonds, immerhin 6,5 Prozent erwartet die FED, die amerikanische Notenbank. Deren expansive Politik des günstigen Geldes zusammen mit billionenschweren Konjunkturprogrammen der Regierung stützte die Börsenrallye im ersten Halbjahr weiter. Doch inzwischen haben viele Kurszettel Kratzer bekommen:

 

Positive Wachstumsperspektiven

Tatsächlich sind die Wachstumsperspektiven für das laufende und das nächste Jahr sehr positiv, in Deutschland wie auch global. Allerdings machen Engpässe bei Rohstoffen und Zulieferungen und fehlende Transport-Kapazitäten vielen Branchen zu schaffen. Dazu steigen vielerorts die Produktionskosten. 

 

Also doch nicht alles Gold, was glänzt – auch wenn der Goldpreis gerade zu neuen Höhen ansetzt? Die Delta-Variante des Corona-Virus’ lässt viele Aktienkurse wieder fallen, weil diese Variante die Konjunktursorgen neu belebt.

 

Aktien bleiben gute Alternative für Vermögensaufbau

Wir von my-si erwarten, dass es im zweiten Halbjahr an den Börsen schwieriger wird, Kursgewinne zu erzielen: Aktien sind zum Teil hoch bewertet – vor allem in Sektoren wie Technologie, die Delta-Variante lässt die Corona-Fallzahlen wieder steigen und die Inflationsrisiken nehmen eher zu als ab. Doch für Aktien gibt es nach wie vor gute Argumente. Denn auf lange Sicht sind die Kapitalmärkte für den Vermögensaufbau eine sehr gute Alternative angesichts von Strafzinsen auf dem Bankkonto und steigender Inflation.

 

Unser langfristig ausgerichteter Investmentansatz richtet sich daher weniger nach kurzfristigen Markteinschätzungen und Konjunkturentwicklungen, weil bei uns die langfristige strategische Ausrichtung im Vordergrund steht. Denn niemand weiß, ob die Prognosen eintreffen, inwieweit sie eintreffen und wann. 

 

In der Praxis ist es darüber hinaus so, dass nicht alle MarkteilnehmerInnen alle Informatonen zur Verfügung haben. Die Investmentphilosophie von my-si kombiniert daher die prognosefreie Allokation von Anlagemärkten mit der prognoseorientierten Auswahl von Investmentfonds. Die Entscheidung, in welche Märkte investiert wird, erfolgt also ohne Wette auf die Zukunft, sondern rein risikoorientiert nach der optimalen Diversifikation, das heißt Streuung. Dieser Ansatz nennt sich „Equal Risk Contribution“ und er verteilt die Gewichte der einzelnen Anlageklassen so, dass alle den gleichen Risikobeitrag zum Gesamtrisiko des Portfolios liefern. 

 

Es gibt also keine konkrete „Wette“ auf einen bestimmten Markt, weil wir nicht daran glauben, dass man auf Dauer die Marktentwicklungen vorhersehen kann. Bei der Umsetzung in einzelne Aktien- oder Rententitel ist das allerdings anders: Genaue Kenntnis über einzelne Unternehmen, ihre Wettbewerbsfähigkeit und ihre zukünftige Positionierung kann sich hier durchaus auszahlen. Diese Informationen stehen nicht unbedingt jedem Markteilnehmer zur Verfügung. Wir haben sie.

 

Daher wählen wir bei my-si die Fonds nach dem prognoseorientierten f-fex Fondsrating. Es bewertet Fonds relativ zu ihren Wettbewerben in der jeweiligen Vergleichsgruppe (also z.B. „Aktien Europa“ oder „Aktien Emerging Markets“). Dabei wählen wir je nach Markt aktiv gemanagte Fonds und manchmal ETFs – je nachdem, was im jeweiligen Marktsegment besser passt. Denn es gibt durchaus Märkte, in denen es schwierig ist, aktiv gemanagte Fonds zu finden, die auf Dauer gut abschneiden. Dann wählen wir einen ETF. Mit dieser Kombination aus prognosefreier Allokation und prognoseorientierter Fondsauswahl ist die Anlagestrategie von my-si insbesondere für einen langfristigen Anlagehorizont konzipiert. Darüber hinaus zahlt sich eine breite Diversifikation langfristig aus: Breit gestreut nie gereut, heißt es an den Börsen.

 

Wichtig für AnlegerInnen ist zunächst, eine eigene Strategie festzulegen. Und durchzuhalten. Langfristig und konsequent. Denn das zahlt sich an der Börse am ehesten aus. Investments an den Kapitalmärkten brachten über 15 Jahre immer Renditen – trotz zwischenzeitlich starker Schwankungen. Der zweite wichtige Faktor an der Börse ist die breite Streuung: Ein breit diversifiziertes, risikooptiertes Portfolio sollte nach Möglichkeit einer Krise standhalten. 

 

Robo Advisor: Automatisch an die Börse

Wem die eigene Risikoeinschätzung schwer fällt oder wer sich mit Portfoliostreuung im Detail nicht befassen will und dennoch an den Kapitalmärkten investieren möchte, kann das zum Beispiel über Robo Advisor tun. Und das auch und vor allem nachhaltig: Wir von my-si glauben, dass es in den nächsten Jahrzehnten enorme Umschichtungen von Kapital hin zu nachhaltigen Anlage-Möglichkeiten geben wird, weil AnlegerInnen immer stärker den Mehrwert nachhaltiger Investments erkennen, diese Chancen nutzen möchten und die geringeren Risiken schätzen.

 

my-si: Nachhaltigkeit ist unser Investmentstandard

Wir von my-si haben Nachhaltigkeit als Investment-Standard festgelegt. Wir nehmen nur die 20 Prozent der bestbewerteten nachhaltigen Fonds (so genannte ESG-Fonds) der Rating-Agentur ISS ESG ins Portfolio. Es gilt derzeit als umfassendstes ESG-Rating für Fonds. Je höher der ESG-Score, desto nachhaltiger ist das Produkt. Darüber hinaus muss ein Fonds bei uns weitere Kriterien erfüllen, etwa bestimmte Finanzkennzahlen. Nur ISS-ESG-Fonds, die zugleich ein f-fex-Fondsrating der Bestnoten A oder B haben, finden bei uns Berücksichtigung.

 

Was bringt unseren AnlegerInnen das? Nun, durch die konsequente Ausrichtung auf ESG-geprüfte Fonds erzielen unsere risikooptimierten Depotvorschläge attraktive Renditen und einen positiven Beitrag für eine nachhaltigere Wirtschaft. Langfristig halten wir fünf bis sechs Prozent Rendite pro Jahr in der mittleren Risikoklasse 3 für gut erreichbar. Wir haben aber auch verstanden, dass Rendite nicht alles ist: my-si verbindet zugleich nachhaltige Geldanlagen mit einem gesellschaftlichen Nutzen: Wir unterstützen zehn gemeinnützige Organisationen, die die UN-Nachhaltigkeitsziele abbilden. 

 

my-si: Sie investieren – wir spenden

Konkret spenden wir von my-si ein Drittel unserer Einnahmen an ein Projekt dieser Organisationen, und die AnlegerInnen bestimmen, an welches: die Deutsche AIDS-Stiftung, Reporter ohne Grenzen, Kindernothilfe e.V., WorldVision Deutschland e.V., humedica e.V., PRIMAKLIMA e.V., Tierärzte ohne Grenzen e.V., Deutsches Rotes Kreuz e.V., TERRA TECH Förderprojekte e.V. und Heinz-Sielmann-Stiftung. Alle verfügen über das Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen DZI. Das heißt, jede/r, der/die bei my-si Geld anlegt, leistet einen aktiven Beitrag, die Welt ein Stück besser zu machen.

 

Fazit: Die Börsenrallye wird im zweiten Halbjahr an Dynamik einbüßen, Kursgewinne zu erzielen wird schwerer auf Grund steigender Risiken. Doch nachhaltige Geldanlage hat immer Konjunktur: 

 

Nachhaltigkeit ist kein Trend, sondern ein Muss in unserer Zeit. Jeder von uns, jedes Unternehmen und alle Investoren sind in der Pflicht, ihren Beitrag für eine nachhaltigere und gerechte Zukunft zu leisten. Das Interesse der AnlegerInnen an ESG ist groß, weshalb das Thema weiter an Bedeutung gewinnen wird. Unser Ziel ist, dass jede/r, der/die möchte, konsequent nachhaltig und mit Wirkung investieren kann. Vor allem langfristig.

 

Mehr zu my-si unter: www.my-si.de

 

Über Tobias Schmidt:

Dr. Tobias Schmidt ist Gründer und CEO der f-fex AG, einem FinTech-Unternehmen und digitalem Lösungsexperten für das Management von fondsbasierten Investmentstrategien. Vor seinem Engagement bei f-fex war Tobias Schmidt 18 Jahre beim Vermögensverwalter FERI AG tätig, zuletzt als CEO der FERI EuroRating Services AG. Dort hatte er das Rating- und Research-Geschäft der Gruppe verantwortet. Tobias Schmidt war darüber hinaus in der Forschung tätig: Am Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) arbeitete er in verschiedenen internationalen Forschungsprojekten über die volkswirtschaftlichen Auswirkungen der EU-Klimaschutzverpflichtungen. Er hat in Karlsruhe Wirtschaftsingenieurwesen studiert und wurde an der Universität Mannheim im Fachbereich Volkswirtschaft promoviert. 

Tobias Schmidt hat mehr als 25 Jahre Erfahrung in der Fondsanalyse, der Entwicklung von Rating-Systemen und in der Portfoliooptimierung. In zahlreichen Publikationen für Fach- und Führungskräfte, als gefragter Sprecher und Interview-Partner gibt er sein Wissen weiter. In Vorträgen und Beiträgen für nationale wie internationale Medien vermittelt er auch privaten Anlegern Kenntnisse zum Thema Geldanlage, Investmentfonds, Immobilienmärkte, Weltwirtschaft uvm. Er unterrichtete als Dozent im Graduierten-Studiengang JurGrad Private Wealth Management der Universität Münster. Von seinem Wissen profitieren jetzt auch die AnlegerInnen von my-si.

 

Die Einschätzungen stehen wie immer unter den nachfolgend angegebenen Vorbehalten:

Rechtliche Hinweise / Zukunftsaussagen Vorbehalt

Aussagen zu früheren Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen von Finanzinstrumenten, Finanzindizes oder Wertpapierdienstleistungen stellen keinen verlässlichen Indikator für künftige Wertentwicklungen dar. Änderungen der allgemeinen wirtschaftlichen Lage, Änderungen im Wettbewerbsumfeld, Entwicklungen der Kapitalmärkte, Gesetzesänderungen, Wechselkurse und die Folgen können die Wahrscheinlichkeit von Abweichungen erhöhen bzw. herbeiführen.

Die ausgewiesenen Performance- und Vermögenswerte können von der offiziellen Berechnung der in Bezug genommenen Fonds abweichen. Dies beruht auf vereinfachten Aufwands- und Ertragsabgrenzungen sowie den von f-fex für Bewertungskurse im Rahmen der marktüblichen Sorgfalt herangezogenen Kursquellen, die von denen der Fondsberechnung abweichen können.


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