Sinnvolle ESG-Kriterien. Damit Rendite nachhaltig ist. Und attraktiv

Von Tobias Schmidt, my-si

2. März 2021

Nachhaltige Geldanlagen boomen, ESG-Kriterien werden damit immer wichtiger. Noch fehlen einheitliche Standards. Das soll sich jetzt ändern. Die EU will Finanzdienstleister verpflichten, nachhaltiger zu werden. Aber nicht nur bei den verwalteten Kundengeldern, sondern auch im Geschäftsalltag.

 

Ab 21. März 2021 müssen Unternehmen jedoch offenlegen, inwieweit als nachhaltige beworbene Produkte das Geld der Kunden wirklich nachhaltig investieren. Dann tritt die so genannte Verordnung 2019/2088 über nachhaltigkeitsbezogene Offenlegungspflichten im Finanzdienstleistungssektor in Kraft. Sie definiert Transparenzpflichten für Produktanbieter und Finanzberater.

Mehr Transparenz – ein wichtiges Kriterium für AnlegerInnen. Einheitliche Kriterien, was unter ESG genau zu verstehen ist, gibt es nämlich bislang nicht. Auch keine einheitliche Zertifizierung. 

Rentabilität, Liquidität, Risiko – das sind die Hauptkriterien für Geldanlagen. Nachhaltige Investments müssen zusätzlich so genannte ESG-Kriterien erfüllen: Environment. Social. Governance, also Umwelt. Soziales. Unternehmensführung. 

my-si begrüßt voranschreitende ESG-Regulierung ausdrücklich

Die Regulierung schreitet voran, das begrüßen wir von my-si ausdrücklich. Allerdings reichen EU-weite Standards wie die, die ab März gelten, vermutlich nicht aus. Zielführender wäre es, die ESG-Kriterien weltweit zu standardisieren, um so Wirksamkeit und Transparenz vollumfänglich zu gewährleisten. 

Zugleich sehen wir von my-si, dass das S in ESG für soziale Themen zunimmt, nicht nur in der Pandemie, und auch das G für Governance an Bedeutung gewinnt. Unternehmen und Investoren sind in der Pflicht, ihren Beitrag für eine nachhaltigere und gerechte Zukunft zu leisten. Das Interesse der AnlegerInnen an ESG ist groß, weshalb das Thema 2021 weiter an Bedeutung gewinnen wird. Jetzt muss sichergestellt, dass die richtigen Weichen – sprich Rahmenbedingungen – gestellt werden, dass jeder, der möchte, konsequent nachhaltig und mit Wirkung investieren kann. Doch wie erkennen nun AnlegerInnen nachhaltige Anlageprodukte?

 

Top 1 UN-Nachhaltigkeitsziele:

Sinnvolle Anhaltspunkte zur nachhaltigen Geldanlage können die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen sein als Orientierung für AnlegerInnen: Besonders klimafreundliche Geschäftsmodelle etwa zur Reduzierung von Treibhausgasen, zur Förderung von erneuerbaren Energien wie Wind- oder Solar-Energie, faire Arbeitsbedingungen, keine Kinderarbeit, - all das sind Anhaltspunkte, die AnlegerInnen positiv berücksichtigen können bei ihren ESG-Geldanlagen. 

my-si hat sich zum Ziel gesetzt, nachhaltige Geldanlagen mit einem gesellschaftlichen Nutzen zu verbinden. Denn wenn wir unsere Welt schon heute spürbar besser machen wollen, dann müssen wir jetzt handeln. my-si unterstützt daher eine von zehn gemeinnützigen Organisationen, die die gesamte Bandbreite der UN-Nachhaltigkeitsziele abbilden. Konkret spendet my-si 1/3 der mit einem Kunden generierten Umsatzerlöse an ein Projekt dieser Organisationen, das die AnlegerInnen bei my-si persönlich auswählen: die Deutsche AIDS-Stiftung, Reporter ohne Grenzen, Kindernothilfe e.V., WorldVision Deutschland e.V., humedica e.V., PRIMAKLIMA e.V., Tierärzte ohne Grenzen e.V., Deutsches Rotes Kreuz e.V., TERRA TECH Förderprojekte e.V. und Heinz-Sielmann-Stiftung. Alle verfügen über das Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen DZI. Das heißt, jeder der bei my-si Geld anlegt, leistet einen aktiven Beitrag, die Welt ein Stück besser zu machen.

 

Top 2 ESG-Rating:

Die Bewertung von Fonds nach ESG-Kriterien ist komplex und die Diskussion über das richtige Bewertungsverfahren durchaus kontrovers: Lieber ein strenges, für alle Fonds in gleicher Weise geltendes Bewertungsraster oder eine relative Betrachtung, die unter vergleichbaren Fonds den jeweils nachhaltigsten hervorhebt (Best-in-Class)? Für beide Ansätze gibt es gute Argumente. Bei global diversifizierten Portfolios stößt das absolute Bewertungskonzept allerdings schnell an seine Grenzen, da die gewünschte breite Streuung und langfristig stabile Renditen häufig nicht mit restriktiv gesetzten ESG-Vorgaben in Einklang zu bringen sind. 

Das gilt insbesondere für diejenigen Länder und Branchen, die beim Umbau hin zu nachhaltigeren Produktions- und Distributionsprozessen erst am Anfang stehen. Manche Industriebereiche, wie z.B. die Stahlindustrie, sind per se weniger umweltfreundlich als andere und dennoch wird die Menschheit auf diese nicht generell verzichten können. Diese Länder und/oder Branchen gänzlich aus dem Portfolio auszuschließen, hieße, auf Diversifikation zu verzichten und brächte gleichzeitig wenig Anreize, auch dort, wo eher umweltintensiv gearbeitet wird, das Thema Nachhaltigkeit voran zu bringen. 

 

Maßnahmen gegen Greenwashing

Da ist ein Best-in-Class Ansatz, der diejenigen fördert bzw. in diejenigen investiert, die sich relativ zu ihren Wettbewerbern um einen besseren ESG-Score bemühen, eventuell der konstruktivere Ansatz. Entscheiden muss das natürlich jeder Investor selbst. Beide Ansätze bringen - wenn sie integraler Teil der Anlageentscheidung sind - die Welt beim Thema Nachhaltigkeit voran. Wichtig ist nur, dass die ESG-Kriterien nicht zu „lasch“ formuliert sind, denn mit sogenanntem „Greenwashing“ ist natürlich nichts gewonnen.

Unterstützung für AnlegerInnen bei der nachhaltigen Geldanlage gibt es auf diesem Gebiet auch von den Rating-Agenturen: Seit 2017 müssen bestimmte Unternehmen und Konzerne bereits über ihre ESG-Regeln berichten. Agenturen wie ISS ESG, MSCI ESG Research, Morningstar/Sustainalytics oder FNG/QNG betrachten im Gegensatz zu konventionellen Agenturen, die den Finanzstatus eines Unternehmens beurteilen, die Qualität des sozialen und ökonomischen Handelns. 

Der weltgrößte Anbieter von Nachhaltigkeitsanalysen und -Ratings ist MSCI ESG Research. Dessen Nachhaltigkeitsratings zeigen, inwieweit ein Unternehmen speziellen ESG-Risiken ausgesetzt ist und welche Strategien es verfolgt, um diese Risiken zu senken. Bei ISS ESG bewerten Analysten die ESG-Fähigkeit nach rund 100 branchenspezifischen Indikatoren. Es gilt derzeit als umfassendstes ESG-Rating für Fonds. Je höher der ESG-Score, mit dem ein Produkt oder Unternehmen bewertet ist, desto nachhaltiger ist es.

ESG-Kriterien werden in Fonds oder ETFs häufig unterschiedlich gewichtet. Das macht Produkte schwer vergleichbar. Deshalb verwenden viele Vermögensverwalter den Best-in-Class-Ansatz, die wohl bekannteste Bewertungsstrategie für ESG-Investments: Aktien, Anleihen, Fonds und ETFS werden dabei nach ESG-Kriterien verglichen, und nur die relativ Besten werden für die Anlage-Strategie ausgewählt. 

Auch das Nachhaltigkeitskonzept von my-si stützt sich auf diesen Bewertungsansatz. In den Musterdepots landen nur ESG-geprüfte Fonds mit einem ISS ESG Fondsrating von mindestens vier Sternen und einer Top-Note von A oder B beim unabhängigen f-fex Fondsrating. Durch die konsequente Ausrichtung auf ESG-geprüfte Fonds erzielen unsere risikooptimierten Depotvorschläge beides: attraktive Renditen und einen positiven Beitrag für eine nachhaltigere Wirtschaft. 

 

Top 3 Nachhaltigkeit und Rendite – das passt zusammen:

Nachhaltige Investments müssen nicht zwangsläufig geringere Renditen erzielen als Investments ohne ESG-Vorgaben. Doch genau das glauben mehr als 50 Prozent der deutschen AnlegerInnen. my-si hat an seinen Strategien lange gefeilt und diese viel getestet: Im direkten Vergleich zu Strategien mit vergleichbarer Risikovorgabe und ähnlichem Anlageuniversum – my-si wählt hier jeweils den Durchschnitt aller Fonds in der passenden global investierenden Mischfondskategorien - liegt die Performance der my-si ESG-Strategien seit 2019 deutlich über der Benchmark. 2020 hat der Markt-Stress-Indikator von my-si rechtzeitig auf die Korrektur reagiert und konnte das Gröbste abfangen. Das muss nicht immer so gut laufen, aber 5-6 Prozent p.a. sollte in der mittleren Risikoklasse, der Klasse 3, langfristig erreichbar sein. Schließlich soll aus einem Investment Vermögen werden. 

 

Mehr zu Anlagekonzept und Fondsauswahl von my-si sehen Sie hier im Interview mit Tobias Schmidt: https://youtu.be/UmNNdokujPI

 

 

my-si ist eine Marke der f-fex AG